Blutwurst – Ein traditionelles Rezept

Die Blutwurst gehört zu den ältesten Wurstarten der Welt und ist fester Bestandteil der traditionellen deutschen Küche. Besonders in ländlichen Gegenden wird sie noch heute nach alten Familienrezepten hergestellt und bei besonderen Anlässen serviert. Die Herstellung von Blutwurst erfordert Erfahrung und Sorgfalt, da das frische Schweineblut sowie Speck und Gewürze perfekt abgestimmt werden müssen, um den unverwechselbaren Geschmack zu kreieren, den Blutwurstliebhaber so schätzen. Diese Wurst wird oft in Kombination mit Sauerkraut oder Bratkartoffeln serviert und ist ein wahrer Genuss für Feinschmecker.

Geschichte der Blutwurst

Die Blutwurst hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Schon die alten Griechen und Römer kannten und schätzten die Zubereitung von Blut als Lebensmittel. In Deutschland hat sich die Blutwurst vor allem in der bäuerlichen Küche entwickelt, da es früher üblich war, das ganze Schwein zu verwerten. Das Schweineblut, das bei der Hausschlachtung anfiel, wurde durch die Zugabe von Speck und Gewürzen in eine sättigende und haltbare Wurst verwandelt.

Rezept für: Blutwurst

Blutwurst – Ein traditionelles Rezept

Blutwurst

Traditionelles Blutwurst-Rezept mit Schweineblut, Rückenspeck, Schweineschwarte und fein abgestimmten Gewürzen. Erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre eigene Blutwurst zu Hause herstellen können.

Vorbereitungszeit 45 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 15 Minuten
Gericht Fleisch
Portionen 10
Kalorien 320 kcal

Zutaten
 

Rezept für:

  • 1,5 l frisches Schweineblut
  • 1 Prise Majoran
  • 1 Prise Thymian
  • 1 Prise Koriander
  • 1 Prise Muskat
  • 1 Prise Pfeffer
  • 20 g Salz
  • 2 Zwiebeln
  • 1,8 kg Rückenspeck oder Schweinebauch
  • 1,5 kg Schweineschwarte
  • 1 Schweinedarm

Anleitungen
 

  • Vorbereitungen der Schweineschwarte: Zuerst geben wir die rohe Schweineschwarte in einen großen Topf und füllen ihn mit Wasser. Die Schwarte wird zum Kochen gebracht und etwa 45 Minuten weichgekocht. Dieser Prozess ist entscheidend, um die Schwarte in eine bearbeitbare Konsistenz zu bringen, sodass sie später problemlos in kleine Stücke geschnitten werden kann.
  • Rückenspeck oder Schweinebauch vorbereiten: Während die Schweineschwarte kocht, schneiden wir den Rückenspeck oder Schweinebauch in kleine Würfel. Diese Würfel werden in einem separaten Topf mit Wasser aufgekocht und etwa 25 Minuten gekocht. Danach gießen wir das Wasser ab und spülen den Speck mit heißem Wasser ab, um überschüssiges Fett zu entfernen.
  • Schweinedarm vorbereiten: Der Schweinedarm wird etwa 30 Minuten in heißes Wasser gelegt. Dies macht ihn elastischer und erleichtert später das Füllen der Wurst. Der Darm sollte gründlich gespült werden, um sicherzustellen, dass keine Verunreinigungen enthalten sind.
  • Zwiebeln und gekochte Schwarte zerkleinern: Die Zwiebeln werden geschält und fein gewürfelt. Nachdem die Schweineschwarte weichgekocht wurde, schneiden wir auch sie in kleine Würfel. Die Zwiebeln und die Schwarte sind wichtige Bestandteile der Blutwurst und sorgen für die richtige Konsistenz sowie einen intensiven Geschmack.
  • Die Gewürzmischung: Nun vermengen wir den Speck mit den Gewürzen: Salz, Pfeffer, Koriander, Majoran, Muskat und Thymian. Diese Gewürze verleihen der Blutwurst ihren charakteristischen Geschmack. Dabei ist es wichtig, dass alle Gewürze gleichmäßig verteilt sind, damit sich der Geschmack später in der Wurst gut entfalten kann.
  • Das Schweineblut hinzufügen: Nun kommt der wohl wichtigste Schritt: Das frische Schweineblut wird unter die Mischung gerührt. Dabei ist es wichtig, dass das Blut gleichmäßig in die Masse eingearbeitet wird, bis eine homogene und gleichmäßige Masse entsteht. Dieser Schritt verleiht der Wurst ihre typische dunkle Farbe und den intensiven Geschmack.
  • Füllen des Schweinedarms: Die fertige Masse wird nun mithilfe eines Trichters in den vorbereiteten Schweinedarm gefüllt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass keine Luftblasen entstehen, da diese die Wurst beim Garen platzen lassen könnten. Der gefüllte Darm wird dann abgebunden und zu einem Kranz geformt.
  • Garen der Blutwurst: Ein Topf mit Wasser wird auf 78–80 Grad Celsius erhitzt – hierfür sollte unbedingt ein Thermometer verwendet werden, um die Temperatur genau zu überwachen. Die Blutwurst wird nun vorsichtig in das heiße Wasser gegeben und dort für eine Stunde gegart. Es ist wichtig, die Temperatur konstant zu halten, um ein Platzen der Wurst zu vermeiden.
  • Abkühlen und Trocknen: Nach dem Garen wird die Wurst aus dem Wasser genommen und sofort in kaltes Wasser gelegt. Dies stoppt den Garprozess und verhindert, dass die Wurst zu weich wird. Nach etwa 60 Minuten wird die Blutwurst aus dem Wasser genommen und gründlich getrocknet.
  • Optional: Kalträuchern: Für einen besonders intensiven Geschmack kann die Blutwurst für 2–3 Stunden kalträuchert werden. Dieser Schritt ist optional, verleiht der Wurst jedoch ein besonders rauchiges Aroma, das bei vielen Blutwurst-Liebhabern sehr geschätzt wird.
  • Ruhen lassen: Die Wurst sollte nun für 24 Stunden im Kühlschrank ruhen. Dieser Schritt ist entscheidend, damit sich die Aromen voll entfalten können und die Blutwurst ihre optimale Konsistenz erhält. Nach dieser Ruhezeit kann die Wurst weiterverarbeitet oder direkt genossen werden.

Notizen

  • Verwenden Sie stets frisches Schweineblut. Frische ist entscheidend für den Geschmack und die Konsistenz der Wurst.
  • Achten Sie darauf, dass die Temperatur beim Garen niemals über 80 Grad Celsius steigt, da die Wurst sonst platzen kann.
  • Kalträuchern Sie die Wurst für ein besonderes Aroma. Dies verleiht der Blutwurst einen unverwechselbaren Geschmack, der bei Liebhabern sehr geschätzt wird.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Wie lange ist selbstgemachte Blutwurst haltbar?
Selbstgemachte Blutwurst kann im Kühlschrank etwa 1 bis 2 Wochen aufbewahrt werden. Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt es sich, die Wurst einzufrieren.

2. Kann ich die Blutwurst auch ohne Schweinedarm herstellen?
Ja, alternativ können Sie spezielle Wursthüllen aus dem Handel verwenden, die für die Herstellung von Blutwurst geeignet sind.

3. Wie kann ich die Blutwurst nach dem Kochen würzen?
Nach dem Garen können Sie die Blutwurst nach Belieben mit frischen Kräutern oder Gewürzen verfeinern. Kalträuchern gibt der Wurst zudem einen zusätzlichen Geschmack.

4. Welche Beilagen passen gut zu Blutwurst?
Blutwurst passt hervorragend zu Sauerkraut, Kartoffelpüree oder frischem Brot. Auch Apfelkompott ist eine beliebte Beilage, da es die herzhafte Wurst schön ergänzt.

5. Gibt es spezielle Tipps für Anfänger?
Für Anfänger ist es wichtig, die Temperatur beim Garen genau zu überwachen. Ein gutes Fleischthermometer ist hier hilfreich. Zudem sollte die Wurstfüllung gut gemischt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

6. Kann ich das Rezept variieren?
Ja, das Rezept kann individuell angepasst werden, indem Sie verschiedene Gewürze oder zusätzliche Zutaten wie Nüsse oder Trockenfrüchte hinzufügen. Experimentieren Sie nach Ihrem Geschmack!

Zusammenfassung

Die Herstellung von Blutwurst zu Hause ist zwar zeitintensiv, aber das Ergebnis lohnt sich allemal. Mit den richtigen Zutaten und der traditionellen Zubereitung erhalten Sie eine herzhafte, geschmackvolle Wurst, die perfekt zu deftigen Gerichten passt. Ob als Brotbelag oder in warmen Speisen – die selbstgemachte Blutwurst überzeugt durch ihren einzigartigen Geschmack und ihre traditionelle Herstellung. Genießen Sie ein Stück deutsche Wurstkultur, das Sie nach eigenem Geschmack verfeinern können!

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