Powidltascherl, auch bekannt als Pflaumentaschen, sind eine traditionelle österreichische Süßspeise, die vor allem in der Herbst- und Winterzeit gerne zubereitet wird. Der feine Erdäpfelteig (Kartoffelteig) kombiniert mit dem süßen Pflaumenmus (Powidl) und knusprigen Semmelbröseln, sorgt für ein unvergessliches Geschmackserlebnis. Dieses Rezept wird seit Generationen weitergegeben und bringt den köstlichen Geschmack der österreichischen Küche auf den Tisch.
Geschichte der Powidltascherl
Powidltascherl haben ihren Ursprung in der österreichischen und böhmischen Küche. Früher wurden sie oft nach der Kartoffelernte zubereitet, da die Zutaten einfach und erschwinglich waren. Besonders in der kälteren Jahreszeit wurden diese gefüllten Teigtaschen als wärmende Mahlzeit oder als süße Nachspeise serviert. Der Name „Powidl“ leitet sich vom slawischen Wort für Pflaume ab, was auf die Zubereitung des Pflaumenmuses hinweist, das traditionell ohne Zucker eingekocht wird und dadurch seine besondere Note erhält.
Rezept für: Powidltascherl aus Erdäpfelteig
Powidltascherl aus Erdäpfelteig
Zutaten
- 550 g mehlige Erdäpfel (Kartoffeln)
- 15 g Butter
- 0,5 TL Salz
- 25 g Grieß
- 125 g griffiges Mehl
- 1 Ei
- 1 Prise Muskat
- 5 EL Mehl zum Ausrollen
- 6 EL Powidl (Pflaumenmus)
- 1 EL Butter für die Brösel
- 6 EL Semmelbrösel
- 2 EL Kristallzucker
- 1 EL Staubzucker
Anleitungen
- Erdäpfel kochen und Teig zubereiten: Zuerst bringen wir Salzwasser zum Kochen. Die geschälten und geviertelten Erdäpfel werden darin weich gekocht. Nach dem Abgießen geben wir sie zurück in den Topf und lassen sie auf der warmen Herdplatte ausdampfen, damit das restliche Wasser verdunstet. Dieser Schritt ist wichtig, um einen lockeren und nicht zu feuchten Teig zu erhalten.Während die Erdäpfel ausdampfen, vermischen wir in einer Schüssel Mehl, Grieß, Salz und eine Prise Muskatnuss. Die heißen Erdäpfel werden nun durch eine Kartoffelpresse gedrückt und zusammen mit der Butter und der Mehlmischung untergeknetet. Anschließend geben wir das Ei hinzu und verkneten den Teig gut, bis eine gleichmäßige Konsistenz erreicht ist.
- Teig ausrollen und füllen: Auf einer bemehlten Arbeitsfläche rollen wir den Teig etwa 0,5 cm dick aus. Mit einem Glas oder einem Ausstecher stechen wir Kreise mit einem Durchmesser von etwa 10 cm aus. In die Mitte jedes Kreises geben wir einen Teelöffel Powidl. Nun klappen wir den Teig zusammen und drücken die Ränder gut fest, damit die Füllung beim Kochen nicht herausläuft. Mit einem Teigrad können die Ränder dekorativ nachgeradelt werden, um den Tascherln ein schönes Aussehen zu verleihen.
- Tascherl kochen: In einem großen Topf bringen wir Salzwasser zum Kochen. Die gefüllten Powidltascherl werden in das siedende Wasser gegeben. Bei mittlerer Hitze lassen wir sie köcheln, bis sie an die Oberfläche steigen. Dies zeigt an, dass sie fertig sind. Mit einer Schaumkelle heben wir die Tascherl aus dem Wasser und lassen sie gut abtropfen.
- Brösel zubereiten: Während die Tascherl kochen, schmelzen wir in einer Pfanne die Butter und rösten darin die Semmelbrösel goldgelb. Sobald die Brösel ihre schöne Farbe erreicht haben, geben wir den Kristallzucker hinzu und schalten die Herdplatte aus. Diese süße Bröselmischung wird später die Tascherl umhüllen und ihnen eine knusprige Textur verleihen.
- Powidltascherl servieren: Die gekochten Tascherl werden nun in den Bröseln gewälzt, sodass sie von allen Seiten gut bedeckt sind. Vor dem Servieren bestäuben wir sie mit etwas Staubzucker, um ihnen eine zusätzliche Süße zu verleihen.
Notizen
- Powidltascherl schmecken am besten frisch serviert, wenn sie noch warm sind. Dazu passt hervorragend eine Kugel Vanilleeis oder ein Klecks Schlagsahne. Wer es besonders süß mag, kann zusätzlich etwas Pflaumenkompott oder Vanillesauce dazu reichen.
- Falls ihr den Teig im Voraus zubereiten möchtet, könnt ihr ihn problemlos einige Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Wichtig ist, dass die Powidltascherl unmittelbar vor dem Servieren in den Bröseln gewälzt werden, damit diese schön knusprig bleiben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was ist Powidltascherl?
Powidltascherl sind gefüllte Teigtaschen aus Erdäpfelteig mit Powidl (Pflaumenmus).
2. Kann ich statt Powidl auch andere Füllungen verwenden?
Ja, Pflaumenmus ist traditionell, aber andere Fruchtmarmeladen oder Schokolade sind ebenfalls geeignet.
3. Wie lange muss ich die Powidltascherl kochen?
Die Tascherl müssen etwa 5-7 Minuten kochen, bis sie an die Oberfläche steigen.
4. Wie mache ich den Teig besonders locker?
Die Erdäpfel müssen gut ausgedampft werden, damit der Teig nicht zu feucht wird.
5. Kann ich statt Erdäpfelteig auch einen anderen Teig verwenden?
Traditionell wird Erdäpfelteig verwendet, aber man könnte auch einen Quark- oder Hefeteig verwenden.
6. Wie serviere ich Powidltascherl am besten?
Warm serviert mit etwas Staubzucker und eventuell einer Kugel Vanilleeis oder Sahne.
Zusammenfassung
Powidltascherl sind eine österreichische Spezialität, bestehend aus einem Erdäpfelteig (Kartoffelteig), gefüllt mit süßem Powidl (Pflaumenmus). Die Teigtaschen werden in Salzwasser gekocht und anschließend in goldbraunen Semmelbröseln gewälzt. Sie eignen sich perfekt als Dessert oder süße Zwischenmahlzeit. Die Kombination aus lockerem Teig und der fruchtigen Füllung macht dieses Gericht zu einem traditionellen, köstlichen Klassiker.